reisetagebuch Route 1
 
Der erste Tag in Finnland.


Nach der etwa 2 stündigen Überfahrt bin ich in Helsinki angekommen. Schreib ich das nun oder nicht- Klar muss ich es schreiben.


Die Ausfahrt aus dem Schiff war unproblematisch, aber in der Stadt musste ich mal ein Stück rückwärts fahren. Und da gab´s einen kleinen Stoß, gespürt hab ich ihn kaum, mein „Gegner“ schon. Ein PKW. Ein kleiner. Mit meiner hinteren Ecke der Stoßstange in seinem Fenster. Passiert war passiert. Ich war schon mal froh, dass die Polizei nicht hinzugezogen wurde. Ich hab 200 € bezahlt und dann war alles wieder gut. Und da hab ich mir gedacht, das geht ja gut los mit den Finnen. Und bin gleich weiter gefahren. Richtung Lappeenranta. Östlich, etwa 250 km von Helsinki nahe der russischen Grenze.


Da werd ich erst mal nächtigen und morgen weiter sehen.


Zwei Elchen bin ich auch begegnet, allerdings waren das nur die berühmten Verkehrsschilder. Ansonsten, keine Spur von ihnen.


Und, die Straßen! Himmlisch! Nicht zu vergleichen mit den Straßen der letzten Tage. Und erst die Autobahnen! Komplett beleuchtet, ohne Bushaltestellen und Linksabbiegerspuren. Und noch dazu: Tankstellen mit Druckluftanlagen! Man kann also unterwegs wieder die Reifen aufblasen.


Alls ich beim fahren immer mal nach rechts und links geschaut habe, konnte  ich feststellen, dass die überwiegende Zahl der Häuser Holzhäuser sind, natürlich rote.


Auch wurde ich  fotografiert!! An einer Landstraße. Aus einem fest montierten und in einem Blechgehäuse befindlichen Fotoapparat. Sogar mit Blitz! Wunderbar!


Ein Stück bin ich Autobahn gefahren, am Horizont hab ich ne ganz schwarze Rauchwolke gesehen, die immer näher kam. Eigentlich kam sie nicht näher, ich bin ihr immer mehr entgegen gefahren. Es hat sich herausgestellt, dass es ein brennender Bus war. Viel war nicht mehr übrig. Was mit den Insassen war, keine Ahnung. Aber ein paar Menschen standen auf jeden Fall daneben.

 
14.06.2011

Als erstes: Damit ihr wisst wo ich bin und auch die Fahrtstrecke kennt, werde ich wieder einen Kartenausschnitt beifügen. Da ist die Route von gestern und heute drauf:



Diese Nacht war anders als alle bisherigen. Weil ich mich erstmalig zudecken musste. Bisher immer nackt und ohne Decke ob der Wärme, jetzt ist es aber wesentlich kälter geworden. Die Dame an der Rezeption hat gesagt, dass es vergangene Woche noch 30° gehabt hat, jetzt ist es grad mal die Hälfte.


Na, egal. Heute hab ich eben auch das erste mal ne lange Hose angezogen und ne Jacke dazu. Hab ich die Sachen doch nicht umsonst mitgenommen.


Gleich am zeitigen Morgen bin ich in die Stadt gegangen und wollte die Festung besichtigen. Die Stadt ist gar nicht so alt, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts von den Schweden gegründet und war zwischen den Schweden, Finnen und Russen immer umkämpft. Die Festung ist der älteste Teil der Stadt, die
Anlage selber eigentümlich. Sie besteht aus einem Plateau welches von Erdwällen umgeben ist. Und diese Erdwälle sind wiederum gestaffelt, so dass die Verteidiger im unteren Wall saßen, und sollte dieser eingenommen werden sind sie ne Stufe höher über Zwischengänge gegangen, und sofern die Angreifer den unteren Teil eingenommen hatten, haben sie wiederum von oben was auf die Mütze bekommen.


Und dann hab ich noch was interessantes angeschaut, eine Sandplastik, Hergestellt ausschließlich aus Sand und Wasser geformt, und damit die Oberfläche nicht abgewaschen wird, ist diese mit einer Arte wasserabweisenden Anstrich versehen worden.


Nach der Stadtbesichtigung (die eigentliche Stadt ist nicht so berauschend), bin ich wieder zum Platz gegangen, hab zusammen geräumt und bin weiter gefahren.


Nach Puumala.


Hier werde ich vielleicht 2 Nächte bleiben, morgen mit dem Rad die Gegend erkunden. Der Platz, auf dem ich stehe, liegt direkt um Ufer des Saimaasees, des größten Sees in Finnland.



Das sieht man so von hier auf den Fotos nicht so richtig, aber ich werde mal dazu einen Kartenausschnitt beifügen:



Der See ist von Landzungen und einer Menge von Inseln gekennzeichnet, und auf diesem Kartenausschnitt sind noch nicht mal 10 % der Seefläche drauf; Puumala ist auf der Karte rechts oben, der Platz etwa dort, wohin der rote Pfeil schaut.



Und trotz der arktischen Temperaturen werde ich da hineingehen, da der See momentan wärmer ist als die Luft. Und hier in der Nähe gibt es dann auch diese typischen finnischen Inseln im Wasser, einfach mit Bäumen bewachsene Felsformationen. Mal sehen, ob ich welche finde...


Und ich stehe ganz allein, der nächste Besucher ist vielleicht 100 Meter von mir weg, insgesamt sind nur vier oder fünf Fahrzeuge da. Und das Wasser ist von Auto vielleicht 20 m weg. Ein Badestrand mit feinem Sand. Nicht so fein wie an der Ostsee, aber immerhin....


Und auf der Fahrt wiederum hab ich Elche wieder nur auf den Schildern gesehen, lebendige nicht. Die stecken hinter den Bäumen und lachen. Über mich. Und Wölfe und Bären hab ich auch nicht gesehen. Und das alles will ich doch unbedingt sehen.


Das Mädchen an der Rezeption dieses Platzes jedenfalls hat mir berichtet, dass sie hier immer mal Elche gesehen hat. Immerhin. Ich kann also jemanden benennen, der schon Elche in freier Wildbahn gesehen hat.


Und nun noch ne Bemerkung zum Schluss:


Ich habe alle Strecken, die ich zurückgelegt habe, in den bisherigen Einträgen (also beginnend mit Polen) mit Karten versehen. Ihr könnt nun alles noch mal in Ruhe von vorn betrachten und findet immer die entsprechenden Karten (Reisewege) zu den jeweiligen Reisetagen.


Es ist doch noch nicht Schluss für heute. Ich hab mich grade mit einem finnischen Paar aus Vasa unterhalten, das liegt an der Westküste von Finnland. Sie reden übrigens nicht finnisch, sondern schwedisch. Über meine Chance, Elche (Moose), Bären und Wölfe zu sehen. Sie meinen, diese Chance tendiert gegen null. Scheiße. Einen Elch will ich aber doch auf jeden Fall sehen, das sind doch meine Lieblingstiere. Das müssen die doch wissen. Das ich ihnen nichts tue. Und sie nur streicheln will.  Na, ich bin ja noch ne Weile hier. Vielleicht, wenn es dann weiter gegen Norden geht.  Vielleicht klappt es dann ja doch noch. Irene, kannst du dich noch an unseren Krekelbek erinnern??? Der ist jetzt bei den Kindern von Claudia und Andreas....



Und: Wisst ihr, was grad passiert? Die Sonne kommt raus! Nicht zu fassen. Damit hätte ich ja heute nicht mehr gerechnet. Hier ist es jetzt fast 20 Uhr. Und sie spiegelt sich im See. Einfach schön.... Und damit ihr seht, dass es stimmt, habe ich gleich noch ein Bild gemacht. Da bin ich ja gespannt, wie das Wetter morgen wird. Vielleicht werd ich ja von der Sonnen
geweckt. Oder von Regentropfen. Wer weiss....


Ich schreibe das übrigens jetzt (und auch vorhin) nicht in meinem Auto, sondern bin im Kaffee des Platzes, denn das WIFI recht nicht bis über den Platz, sondern es ist nur hier verfügbar.


Und so muss ich meine Telefonrechnung, die sicher sowieso schon ins unermessliche gesteigert wurde, nicht noch mehr erhöhen. Die Telekom wird sich am Monatsende sowieso freuen..... Übrigens: Das Bild hab ich nicht mit Selbstauslöser gemacht, die nette finnische Dame hat es gemacht.


Es ist jetzt 22 Uhr. Ich habe versucht, die Atmosphäre des Sonnenuntergangs einzufangen. Vielleicht ist mir das gelungen und ihr könnt euch etwas daran freuen. Bei euch ist es ja erst 21.00 Uhr Sommerzeit.So wie es jetzt aussieht wird morgen bestimmt ein schöner Tag werden. Ganz bestimmt.


Und jetzt werd ich euch erst mal ne gute Nacht wünschen...

 
15.06.2011

So spät wie heute Morgen bin ich noch nie aufgestanden während dieser Reise. Nach 10.00 Uhr! Kaum zu glauben. Aber das hängt mit dem gestrigen Tag, dem gestrigen Abend zusammen.


Ich hab überlegt, ob ich heute überhaupt was schreiben soll, hab mir dann aber gedacht, dass einige von euch diese Einträge regelmäßig lesen, und ehe ihr denkt, dass etwas passiert ist mit mir, schreibe ich lieber doch etwas.


Jedenfalls hab ich mich dann sofort nach dem aufstehen aufs Rad gesetzt und bin losgefahren. Etwa 60 km auf der Straße, die manchmal auch den See tangiert hat. Leider musste ich die gleiche Strecke, die ich in der einen Richtung gefahren bin, in die andere zurück fahren, aber das ging leider nicht anders. Und ein Umrundung des Sees, das sind ja, ich weiß es nicht, denk aber, dass es bestimmt 200 bis 300 km sein werden.


Unterwegs hab ich dann in einem Restaurant, welches an einem anderen Campingplatz liegt, etwas gegessen. Ganz kleine Fische.


Denn ich bin am Morgen ohne essen losgefahren, und das hat sich wieder mal gerächt. Mir war es dann auf einmal ganz anders, ich war froh, dass dieses Restaurant grade dann kam, als ich bemerkt hatte, dass nichts mehr geht. Und, glaubt mir: Da geht wirklich nichts mehr.


Mit Irene bin ich mal durch den größten Canyon in Nordgriechenland gelaufen, da ging es zwischen 800 und tausend Meter runter, am Ausstieg ebenso viel wieder hoch, und dazwischen lagen etwa 16 km. Am Ende konnte ich nicht mehr, der Durst und der Hungerast damals waren furchtbar. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir für den Aufstieg gebraucht hatten, es ging immer nur schrittweise mit Pausen. Und oben angekommen haben wir uns in ne Kneipe gesetzt und ich hab dort bestimmt 10 Gläser Limonade getrunken. Und dann haben wir erfahren, wie lang der Rückweg ist. Denn durch den Canyon wollten und konnten wir nicht mehr. Und der war über 60 km lang!! Da haben wir uns ein Taxi bestellt, und ich vertrage es doch nicht, wenn ich mit jemanden mit fahre (Günter, du weißt wovon ich spreche, oder??). Noch dazu ne kurvenreiche Strecke. Nach 2, 3 km war mir kotzübel. Ich hab dem Fahrer begreiflich gemacht, dass jetzt ich fahre. Also haben wir die Plätze gewechselt, ich bin gefahren, er hat gezeigt wo´s lang geht. Kassiert hat er natürlich trotzdem. Nicht zu knapp...


Und noch mal ist uns (also mir, Irene hat das besser weggesteckt) das im Gorge du Verdon (ich hoffe, dass ich das jetzt richtig geschrieben habe) in Südfrankreich passiert. Man (oder ich) lern eben nichts dazu (zumindest manchmal). Trotz gut gemeinter Ratschläge. Wie heißt es so schön: Wer nicht hören kann...... muss fühlen. Ja, das stimmt. Immer.


Wenn ich grad bei solch einschneidenden Erinnerungen bin, nee, das schreib ich vielleicht ein anderes mal. Von meinem Sonnenstich in Kenia... (Konstanze, erinnerst du dich?? Schmählich im Stich hast du mich gelassen!!)


Na, genug davon. Nach dem Radfahren jedenfalls bin ich gleich ins Wasser, das ist Glas klar, aber schweinekalt. Kälter als die Ostsee am erlebten kältesten Bereich, diesmal waren es sicher nur gefühlte 2 cm... Wesentlich sauberes Wasser als das Ostseewasser, ist zumindest mein Eindruck. Also einfach schön.


Und nach dem Baden hab ich mich dann doch entschlossen, am Tagebuch zuschreiben. Ich werde zur Veröffentlichung wieder in das Kaffe gehen müssen, da ich hier keinen Empfang habe. Gestern Nacht wollte ich noch Email´s lesen, da der Raum zugeschlossen war ging gar nichts. Das musste ich dann auf heute morgen verschieben. Hätte ich lieber lassen sollen. Und, nicht zu vergessen, gestern hab ich mir die Haare und den Bart gekürzt. Damit ich wieder wie ein Mensch aussehe.



Noch was zu der Gegend hier. Die Landschaft ist nur ganz dünn besiedelt, die Orte sind als solche oft gar nicht zu erkennen, da die einzelnen Häuser und Gehöfte km-weit auseinander stehen. Es sind immer nur einzelne Häuser, sie stehen entweder mitten im Wald oder mitten auf ner Wiese , in Feldern oder
ganz nah am Ufer. Und zu jedem Haus gehört ein kleines weiteres Haus, die Sauna. Ich hab unterwegs in eine geschaut. Da sitzen sie dann, die Finnen, schwitzen und lassen sich auspeitschen.


Und am Beginn der Zufahrt zu diesen Gehöften oder Häusern steht entweder ein Straßennahme, auch wenn es nur ein Wald- oder Feldweg ist, oder die Nummer. Und Gestelle mit den Briefkästen
daran.


Das Wetter war heute doch sehr schön, Sonne und Wolken haben sich abgewechselt und ich hatte ne Regenjacke dabei, die ich auch gebraucht habe, denn es hat einmal ziemlich stark geregnet, war aber schnell wieder vorbei, das zweite mal, als ich grad im Restaurant war.


Ich seh grad, dass es morgen schon 3 Wochen sind, die ich unterwegs bin. Die Zeit vergeht wie im Flug.... Bis später oder bis Morgen. Ich werd dann mal ins Zentrum des zugehörigen Ortes gehen. Die Sau raus lassen. Und: Morgen geht´s weiter!!


Während ich den Eintrag im Kaffee veröffentlicht habe, hat mir die Schweizer Dame, von der ich schon berichtet hatte, ne Email gesendet, die ich auch gleich beantwortet habe. Sie sind noch in Estland. Und dann kam in´s Kaffee eine Mann, es hat sich herausgestellt, das er auch aus der Schweiz kommt. Und in der vergangenen Woche an der Weltmeisterschaft im Tischhockey mitgemacht hat. Und gewannen hat, allerdings nur gegen die Deutschen. Die haben den letzten Platz gemacht. Die Schweizer- den vorletzten. Immerhin... Vor dem großen Nachbarn... Von was für Sport- bzw. Spielarten es alles Weltmeisterschaften gibt. Unglaublich.


Und, noch was: Ich hab mittlerweile das 6. Buch gelesen. Wenn das so weiter geht muss ich die Fahrt vorzeitig abbrechen, wegen Literaturmangel. Denn deutsche Bücher bekommst du hier nicht. Ich könnte höchstens welche über Amazon bestellen. Aber dazu muss ich länger irgend wo sein. Ein paar Bücher hab ich ja noch.


Das mit dem Angelbuch, das ich mir gewünscht hatte, das hat ja nun nicht geklappt, oder besser wird nicht klappen. Ich wollte doch auch mal selber nen Fisch angeln. Aber ich hab das noch nie gemacht und wollte mich erst mal etwas mit der Theorie befassen. Bevor ich mir ne Angel kaufe. Damit ich mich nicht zu blöd anstelle. Und auch was fange. Manche von den Campern, die hier sind, angeln im See. Ich hab zwar noch nicht gesehen, dass sie was gefangen haben, aber es scheint ein schöner, wohl sehr beruhigender Zeitvertreib zu sein. Na, mal sehen. Oder besser nicht, mir fehlt ja das Buch....


Die Abendsonne scheint in mein Fenster, spiegelt sich im See. Es ist sehr schön hier. Aber wenn man überall länger bleibt, wo es schön ist, dann bin ich noch ein Jahr so unterwegs. Und ich will ja auch mal wieder zurück. Um die richtigen Reisen vorzubereiten, das hier, das ist ja nur ein Katzensprung. Und trotzdem: gern denk ich an den Platz in Antygl, den ich so oft schon bereist habe, oder an Sexten, diesen absoluten Luxusplatz. Da war ja auch schon Konstanze und Udo mit, und es war schön. Trotz der Knieprobleme von.....


Und nun muss ich noch mal in´s Kaffe, wieder veröffentlichen. Und das war´s nun wirklich für heute.

 
16.06.2011

Als erstes muss ich zu gestern etwas nachtragen: Ich hab, als ich mit dem Fahrrad unterwegs war, ein Tier gesehen! Einen Hasen! Aus Finnland! Einfach unglaublich. Aber ein Moose, also nen Elch, den hab ich immer noch nicht leibhaftig zu Gesicht bekommen.


Heute nach dem aufstehen und dem obligatorischen 2 cm Morgenbad hab ich gezahlt und bin weiter gefahren. Auf folgender Route:

Das müssen insgesamt so an die 300 km gewesen sein. Und nun bin ich am heutigen Ziel angekommen, in Karvio. Und diesen verwinkelten Weg, den hab ich hauptsächlich aus einem Grund eingeschlagen: Ich wollte nach Mikkeli. Dies aber nicht, weil dies eine besonders schöne Stadt ist, sondern einzig und ausschließlich wegen Mannerheim. Ich sehe schon, das sagt euch nicht allzu viel, deshalb kommt jetzt wieder ein kleiner Geschichtskurs. Ich bitte schon vorher um Entschuldigung, wenn was fehlen sollte oder gar falsch ist, aber heut muss ich das irgendwie so zusammenbringen bzw. aus dem, was das Museum so zu bieten hatte.


Es geht hier um ein Stück finnisch- russischer bzw. sowjetischer Geschichte. Wie jeder weiß, hatte Deutschland mit Russland/ Sowjetunion eine Nichtangriffspakt geschlossen. Dieser Pakt ermöglichte den Beginn des 2. Weltkriegs. Und Stalin war, vielleicht nicht ganz so wie Hitler, auch auf die Vergrößerung seines Einflussbereiches aus (Einmarsch in Polen,
Besetzung der baltischen Staaten).


Ende 1939 hat Stalin Finnland zu Verhandlungen über Gebietsabtretungen eingeladen.  Man stelle sich das vor!! Diese endeten natürlich erfolglos.


Und ähnlich wie der fingierte Beginn des Polenfeldzug´s durch den Überfall auf den Sender Gleiwitz haben die Russen behauptet, dass von finnischem Gebiet aus sowjetische Soldaten beschossen worden wären. Und kurz danach vielen die ersten Bomben aus sowjetischen Flugzeugen auf finnische  Städte.


Die finnische Armee hatte nicht mal 300.000 Soldaten, noch dazu nicht auf der Höhe der Zeit ausgerüstet. Die andere Seite hatte an der finnischen Grenze das doppelte stehen. Und natürlich im Hinterland noch weit mehr.


Mit der Bombardierung und dem Eintritt von Bodentruppen auf finnisches Gebiet befand sich Finnland im Krieg. Und nun kommt es zu Mannerheim. Marschall Mannerheim wurde zum Oberbefehlshaber der finnischen Streitkräfte ernannt. Das erste Bild, das ist der Marschall. Und dieser Marschall war ein überaus fähiger Soldat.


Diese kleine, aber erbittert kämpfende Armee war in der Lage, den Gegner aufzuhalten und sogar entscheidende Siege zu erringen. Alle sowjetischen Vorstöße wurden gestoppt.


Und nun wieder eine Anmerkung zu diesem denkwürdigen Krieg: Hitler war erstaunt über diesen Kriegsverlauf und dadurch natürlich überzeugt, dass die Russen von seiner Wehrmacht einfach überrollt werden, also keinerlei Chance gegen die Deutschen haben werden. Und eine Ursache dieses eigenartigen Kriegsverlauf liegt darin, dass Stalin fast das gesamte Offizierskorps, angefangen mit Marschall Tuchatschewski,  und dem ganzen Führungsstab, hat liquidieren lassen. Die rote Armee war zun diesem Zeitpunkt nahezu führungslos und nur mit mehr oder wenig (un)geeigneten Offizieren versehen.


Finnland hat um internationale Hilfe gebeten, nicht ganz erfolglos bei England und Frankreich angefragt. Diese Länder planten, Finnland zu Hilfe zu kommen. Und da es sich die Sowjetunion nicht ganz mit dem Westen verderben wollte kam es schließlich zu Friedensverhandlungen. Für die Finnen zum richtigen Zeitpunkt, länger hättet sie, wegen der starken Verluste, nicht standhalten können. Das war dann im Frühjahr 1940.


Und im Herbst 1940 verbündete sich Deutschland mit Finnland. Mit dem Kriegsbeginn zwischen Deutschland und der Sowjetunion begann, knapp einen Monat später, der finnische Vorstoß. Zuerst eroberten sie ihre alten Gebiete (Karelien) zurück, die sie im Zuge der Friedensverhandlungen abtreten mussten und die heute immer noch gegen jedes Recht zu Russland gehören, wobei Jelzin dieses sogar mal als großes Unrecht bezeichnet hat.


Weiter will ich momentan nichts dazu schreiben, aber die finnischen Truppen haben ihre Gebiete im wesentlichen bis Mitte 1944 gehalten. Und dann nahte das Ende...


Und Marschall Mannerheim hatte in Mikkeli sein Hauptquartier, in einer Schule, einige Räume sind heute Museum und original eingerichtet. Und er hatte in einem Felsen seine Nachrichtenzentrale. Und all das habe ich mir heute angeschaut.



Dann bin ich weiter gefahren nach Savonlinna, von dort nach Varkaus und dann schließlich hier her. Immer durch Kiefern- oder Birkenwälder, an Seen vorbei. Und, denkt ja nicht, dass es hier eben ist. Die Gegend ist zwar nicht bergig, aber hüglig, es geht also immer hoch und runter. ebene Strecken gibt es in dieser Gegend kaum.


Und auf dieser Strecke, die ich heute gefahren bin, da sind in den Seen die typischen Steininseln oder Inselchen zu sehen, teils kahl, teils bewachsen, auch die kleinsten.


Und der Platz, an dem ich angekommen bin, der ist wieder sehr schön, ich steh wieder nur ein paar Meter vom Wasser weg.


Das ist auf dem letzten Bild zu sehen. Übrigens: In Mikkeli, da wusste ich nicht, wie ich zum Museum komme. Und da hab ich einen Taxifahrer gefragt. Und der ist einfach vor mir her gefahren und hat mich gelotst. Einfach so. Ohne Bezahlung. Das gibt´s also auch noch in der heutigen Welt.


Und jetzt sitze ich im Kaffee dieses Platzes und schreibe euch. Denn das Internet geht wieder nur hier. Nicht so
schlimm, hab ich etwas Unterhaltung. Denn immer mal kommt jemand zu mir, zeigt mit dem Daumen ob meines Fahrzeug´s nach oben und fragt (!!) oder er es fotografieren darf. Na klar, sag ich dann... Das soll´s von heute gewesen sein, morgen schau ich mir die hier in der Nähe befindlichen Klöster an, da sitz ich wieder auf dem Rad...



Noch ne Anmerkung zum heutigen Wetter: Sonne und Wolken im Wechsel, angenehm warm.... Also wunderbar.

 
17.06.2011
Heute Morgen, als ich aufgestanden bin, und zum Himmel geschaut habe, war dieser voller Wolken. Kaum ein Stückchen blauer Himmel zu sehen... Aber zum Rad fahren grad richtig.
Also hab ich mich aufs Rad gesetzt und bin losgefahren. Und: Ich hab was gegessen vorher! Man lernt ja doch dazu. Eine Banane! Und eine hab ich noch mitgenommen. Ich hab hier eine ganz schöne Karte bekommen, so dass nichts schief gehen kann. Dachte ich... Und hier die Strecke, es waren so knapp 50km.
Und das Stück zwischen D und C, das wollte ich gar nicht fahren. Ich hab D einfach übersehen, da die Orte, wie ich gestern schon mal geschrieben hatte, oftmals kaum zu sehen sind.


Zuerst bin ich nach Varistaipale gefahren und hab dort das kleine, aber mehrstufige Schiffs- vielleicht besser Bootshebewerk angeschaut. Ein Wasserfahrzeug wr nicht zu sehen, so dass ich die Technik nicht bewundern konnte.


Dann ging es weiter nach Palokki, zum „Lintulan Luostari“. Luostari, dass heißt übersetzt Kloster. Und hier ist ein Frauenkloster, in welchem auch noch Nonnen leben. Wieviel, keine Ahnung. Zur Geschichte gibt es auch nichts zu sagen, da hier deutsche Dokumentationen nicht verfügbar sind. Aber hier werden wohl die Kerzen hergestellt, die überall in den finnischen Kirchen brennen. Also hab ich mir nur das Gelände angeschaut und das war´s.


Und bin Richtung Valamon Luostari gefahren, einem Männerkloster. Und, im Gegensatz zu dem Frauenkloster war hier richtig was los. Ein gefüllter Parkplatz und deutlich war erkennbar, dass hier das Geschäftsleben den Ton angibt. Viele Gästehäuser, Hotel, Restaurant, Shop....
Na, die müssen ja auch von was leben....


Dieses Kloster Valamo war früher auf einer Insel im (jetzt in Rußland liegenden) Ladoga-See ansässig. Nachdem dieser Teil Kareliens (seht meinen gestrigen Bericht zum Finnlandkrieg) von Rußland besetzt wurde, haben die Mönche eine neue Bleibe in Finnland gesucht. Und haben das Kloster Valamo neu aufgebaut.


Viele Mönche gibt es hier nicht, soweit ich das verstanden habe vielleicht 5 oder 6. Gelebt wird vom Fremdenverkehr, von Seminaren, von religiös aufgebauten Kursen, unter anderem auch Ikonenmalerei.


Und dann ging´s zurück zum Platz. Anfügen muss ich noch, dass es unterwegs immer mal geregnet hat. Aber die Regenjacke, die hatte ich dabei. Und als ich angekommen bin hab ich ne herrlich heiße Dusche genossen.


Und unterwegs bin ich wegen des Regens in einem kleine Gasthaus eingekehrt und da ich der einzige Gast war, konnte ich mich mit der netten Bedienung unterhalten. Was natürlich schwierig war, aber wir haben das dann schriftlich gemacht, über das Internet mit dem Google-Übersetzter. Und das ging ganz gut.



Ein Elch ist mir immer noch nicht untergekommen. Aber wenigstens hab ich wieder ein Bild von ihm gesehen...


Kurz vor dem Platz überquert die Straße eine Brücke, unter der eine See in den anderen übergeht. Und da beide Seen einen Höhenunterschied haben, gibt es auch hier ein Hebewerk.


Ich wollte eventuell noch etwas länger hier im Südosten Finnlands bleiben, habe mich aber heute entschlossen, morgen weiter Richtung Norden zu fahren. Voraussichtlich. Wenn nicht was entscheidendes  dazwischen kommen sollte...


Ich hatte vorhin noch lange Besuch in meinem Auto gehabt, wir haben uns über den Google-Übersetzer wunderbar und ganz still unterhalten können. Dem Internet sei Dank!! Ich merke aber auch, dass mein englisch etwas besser wird, ich kann relativ viel verstehen und manches selber sagen (Cheese from Cheep- sagt dir das noch was, Konstanze??)


Und jetzt, als krönender Abschluss sozusagen, war ich im Platzrestaurant beim Karaoke. Die Finnen, die haben sich die Seele aus dem Hals gebrüllt! Es war wunderbar! Und saufen tun die, nicht zu fassen. Bei denen geht´s schon am Morgen damit los...Und dann hab ich auch gesungen. Love me tender (Irene, du wärs´t stolz auf mich gewesen, nicht vom Original zu unterscheiden!! Der auferstandene Elvis!!) und, ohne Musik, „Mein Hund“ von Stefan Trepte. Der Beifall war enorm!! Da Capo Rufe!!! Die Finnen waren hin und weg. Und hier der Text, falls ihn wider Erwarten jemand nicht kennen sollte:


„Die schwarze Schnauze ans Glas gedruckt,

mein Hund am Fenster sitzt und guckt.


Tief in sein Fell grab ich die Hand

und harre gleichfalls unverwandt


Denkst du, mein Hund an jenes Jahr,

als hier im Haus ein Mädchen war?


Sie war mir, war ja was genau,

war Schwester, Liebste, war mir Frau.


Mitunter auch zerknirscht und still-

ein Kind das Hilfe haben will.


Nun ist sie fort, wir sind allein,

kein ander Weib wird je mehr sein.


Mein Hund, mein Freund, mein braves Tier-

warum bloß trinkst du nicht mit mir“


Ich weiß nicht, Uwe, ob du dich erinnerst. 1985 im Ast. Reform. Da hab ich an der Bar Stefan Trepte sein Lied, also dieses Lied, vorgesungen. Er war so ergriffen, dass er mir 100 g Pfeffi ausgegeben hat (oder hat er es mir darum ausgegeben, um seine Ruhe vor mir zu haben- wer weiß...). Jedenfalls, als der „Sachsendreier“ vor paar Jahren im Gründelpark in Glauchau gespielt hat, da hab ich ihn (Stefan Trepte) an diese Episode erinnert. Er konnte sich nicht erinnern. Warum bloß??


Und nun wünsche ich allen eine gute Nacht. Denkt dran, hier ist es jetzt schon finster, bei euch ist die Sonne bestimmt noch zu sehen. Und in wenigen Tagen da werd ich in Lappland sein. Wenn ich nun schon weder Wölfe, Bären und Elche zu Gesicht bekommen habe (aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend), Rentiere doch bestimmt!! Das wär ja noch schöner!


Eigentlich müsste ich ja noch mal hochgehen, um das, was ich jetzt schreibe, zu veröffentlichen. Aber ich tu es lieber nicht. Einer der randvollen Finnen wollte, und hat es auch, mich zum Auto begleitet. Und hat sich über mein Auto und das Motorrad gefreut. Und wollte nicht aufhören zu reden. Und ich hab nichts verstanden, hab immer nur genickt und mit den Armen gefuchtelt, um mich der Mücken zu erwehren. Jetzt ist er weg. Und ich sitz im Auto. Und geh nicht mehr raus. Und lese vor dem einschlafen.

 
18.06.2011
19.06.2011

Und wieder bin ich sehr zeitig aufgestanden, kurz vor 6, und habe als erstes Wäsche gewaschen. Die tropft jetzt in der Dusche vor sich hin. Vor allem die Sportsachen fangen ja schon nach sehr kurzer Tragzeit „etwas“ an zu riechen. Und das wurde dann selbst mir zuviel. Jetzt ist alles sauber. Hoffe ich.




Und nun werd ich noch paar Karten ausdrucken, da mein Sohn sich doch darüber besonders freut. Und natürlich Onno. Und ich werde ihren Ratschlag beherzigen, dass ich diesmal nicht vergesse, Datum und Absendeort drauf zu schreiben.


Mittlerweile ist es 7 Uhr geworden, das Wetter ist schön und gegen 8 lass ich dann den Wagen an. Als ich gestern unterwegs war, hab ich noch mal so ein typischen finnisches Häuschen aufgenommen. Das werd ich euch jetzt noch zeigen.


Ich sitze hier immer noch, da ich versäumt habe, auf die Öffnungszeiten der Rezeption zu schauen. Und heute ist ja Sonntag (das interessiert mich eigentlich sonst gar nicht, da für mich ja jeder Tag ein Sonntag ist), aber hier ist es leider so, dass die Rezeption Sonntags erst ab 12.00 Uhr besetzt ist. Und so heißt es noch etwas warten. Noch 2 Stunden. Aber da ich zum einen ein spannendes Buch lese und zum anderen auch noch ein bisschen im See schwimmen kann, ist das ja völlig unproblematisch. Und Zeit hab ich ja reichlich.... Noch.


Folgende Route ist heute geplant: Von Karvio über Kuopio nach Kajaani, insgesamt knapp 300 km.


In einer halben Stunde geht´s los. Dann ist die Rezeption besetzt, so hoffe ich.


Und es ging los. Allerdings sind es nicht 300, sondern 400 km geworden. Gelandet bin ich in Manamansalo, etwa 80 km von Kajaani entfernt. Es ist bei der Route geblieben, am Ende wurde allerdings eben etwas weiter. Der Campingplatz liegt etwa dort, wo der rote Pfeil hinschaut.



Die Fahrt war wie immer, freie und sehr gute Straßen, leider wieder keine Elche.


Ich habe unterwegs einen Zwischenstopp in Kuopio eingelegt, war in der Stadt und auf dem angrenzenden Aussichtsturm, der auf einem Berg an der Stadtgrenze liegt. Von diesem Turm aus hat man einen wunderbaren
Ausblick weit in die angrenzende Landschaft. Leider war es bedeckt, so dass die Bilder nicht ganz so gut sind wie sie sein sollten.Mutig wie ich bin, bin ich bis in´s Zentrum gefahren und hab mich dann einfach an den Straßenrand in 3 PKW- Stellplätze gestellt.


Das Wetter war sehr wechselhaft, viel Sonne, viele Wolken und auch Regen.


Und
jetzt, da ich angekommen bin, ist es schön. Die Sonne spiegelt sich im See und ich stehe wieder nur 10 Meter vom Ufer entfernt. Mitten in dem angrenzenden Kiefernwald. Etwa 5 Meter vor dem Wagen geht es ein kleines Stück steil abwärts und dann beginnt ein schöner Sandstrand.


Der Platz selber ist ein Komfortplatz, hier gibt es
alles, was man sich vorstellen kann, auch Tennisplätze. Allerdings ist mir das relativ egal, denn etwas fehlt, das Internet.


Aber wenn ich so in meinem Wagen sitze, aus dem Fenster schau, die Sonne sehe, das Wasser, die Ruhe genieße, das ist einfach schön. Da kann man auch mal auf Internet verzichten... Da muss ich eben wieder mit meinem Telefon arbeiten. Ich werde hier bestimmt nur 2 Nächte bleiben und dann weiter fahren.


Der See („Oulujärvi“), an dem der Platz liegt, grenzt unmittelbar an Lappland. Ich werde also in Kürze in Lappland sein. Und damit sicher Rentiere sehen. Und Elche??


Die Karten, die ich heute morgen ausgedruckt habe, die liegen noch im Auto. Die Marken haben gefehlt. Aber ich hoffe, dass sie morgen auf die Reise gehen.


Ich war jetzt noch mal draußen, hab noch paar Bilder gemacht. Das ist sozusagen der Blick, den mein Auto auf´s Wasser hat.


Und werde dann schlafen gehen. Denn ich bin doch etwas müde. Also dann, bis Morgen!

 
20.06.2011

Das war ja ein Tag!!! heute hat es zu ersten mal durchgängig geregnet. Aber von Anfang an: Ich bin gegen 8 aufgestanden, gelaufen, geschwommen, und beim schwimmen kam es auch schon von oben nass herunter. Da hab ich mir gesagt, das ist ein schöner Tag zum fahren. Und das hab ich auch gemacht. Anmerken muss ich noch, dass ich gegen 24.00 Uhr aufgewacht bin. Da wollte ich gleich mal aufstehen, da es ganz hell war. Und so habe ich gemerkt, dass hier zur Zeit die Sonne gar nicht so richtig mehr untergeht, es also Tag wie Nacht gleich aussieht. Eben hell.


Die heutige Tour umfasste einschließlich der Abstechern an die 400 km; nun hab ich insgesamt schon über 5500 km zurück gelegt.


Sicher erinnert ihr euch, dass ich in Polen zum Zahnarzt musste. Und die nette Ärztin hatte mir mit auf den Weg gegeben, dass ich nach 14 Tagen wieder zum Arzt muss. Und das habe ich heute gemacht. In Finnland zum Zahnarzt. Na ja. Unterweg kam ein Schild mit einem roten Kreuz drauf. Da bin ich gleich hingefahren. Und, siehe da, ein Zahnklinik befindet sich auch im Gebäude. Und erklären konnte ich nichts, da sie mich verständlicher Weise nicht verstanden haben. Aber ich hab gefragt, ob sie Internet haben, sie haben es, und so hab ich den Google Übersetzer angemacht und angefangen zu schreiben. Verstanden haben sie es nun, aber sie wollten mich nicht behandeln. Ich solle doch zu einem privaten Zahnarzt gehen. In die nächste Stadt. Sie würden nur Kassenpatienten behandeln. Und Notfälle. Und Schmerzpatienten. Da hab ich eben geschrieben, dass sie halt denken sollen, dass ich Schmerzen habe. Na, nach langem Hin und Her und Überwindung der Bürokratie wurde ich behandelt. Die begonnene Wurzelbehandlung wurde fortgesetzt. Es war übrigen wieder ne Zahnärztin, aber die polnische Ärztin war eben doch die beste.... Nun muss ich innerhalb von 6 Wochen bis 6 Monate wieder zum Arzt. Da werd ich wohl zu Gunnar gehen... Wenn ich wieder da bin. Jedenfalls war die polnische Behandlung wesentlich unbürokratischer abgelaufen als hier in Finnland.



Nach erfolgreicher Zahnreparatur ging´s weiter. Nach Soumussalmi und ins Museum Raaten Portti. Warum wohl? Hier tobte der Winterkrieg am heftigsten. Und das Museum wurde zu diesem Zweck hier errichtet.


An der Stelle, an denen diese erbitterten Gefechte getobt haben, steht jetzt ein Museum und das Winterkriegs-monument.  Es umfasst ein Steinfeld mit einem mittig errichteten Denkmal, an welchem 105 Glocken hängen, die im Wind läuten. Eine Glocke für jeden Tag dieses Krieges.


Ebenfalls steht in Soumussalmi ein Mahnmal. Und beides habe ich besucht, trotz des Regens.


Und, damit ich es nicht vergesse: Finnland war als Großherzogtum Teil des Zarenreiches, hatte sich aber im 19. Jahrhundert eine gewisse Sonderstellung erkämpft. Und Lenin musste das von ihm gegebene Versprechen einlösen, Finnland die Eigenständigkeit zu gewähren, als er die russische Revolution siegreich hinter sich gebracht hatte. Er hat allerdings damit gerechnet, dass die Revolution auch in Finnland siegreich ist, denn dort wurde auch gekämpft. War sie aber nicht. Mannerheim (schon wieder...) hat es verhindert.


Und ich muss wohl noch was dazu schreiben, warum eben hier der Krieg besonders heftig getobt hat und was hier passiert ist.


Aber nun weiter. Zwischen Soumussalmi und Oulu an der Ostsee liegend ist Finnlands schmalste Stelle. Und gerade hier wollten die Russen Finnland teilen, den Süden damit von den Zufahrtswegen, also Schweden und Norwegen abschneiden.



In diesem Bereich hatten die Finnen zum Zeitpunkt des sowjetischen Angriffs weniger als 20.000 Soldaten zur Verfügung. Die Russen hatten hier das fünffache eingesetzt. Aber es war Winter, dazu kam das sumpfige Gelände, welches verhinderte, dass seitens der roten Armee schwere Technik eingesetzt werden konnte. Trotz heftiger Gegenwehr der Finnen mussten diese zurückweichen, so dass die Russen bestimmte strategisch wichtige Straßenbereiche erreichten. Schließlich ging Soumussalmi verloren. Die Finnen zogen sich weiter zurück und bauten neue Verteidigungslinien auf. Der finnische Kommandeur, Siilasvuos, ging, nachdem Verstärkungen eingetroffen waren, zum Gegenangriff über. Die Russen zogen sich darauf hin trotz ihrer materiellen Überlegenheit zurück. Allerdings gelang es den Finnen, eine ganze russische Division einzukesseln. Schließlich gelang es den Finnen, diese Division völlig zu vernichten. Damit war der sowjetische Durchbruchsversuch insgesamt gescheitert.


Danach bin ich weiter gefahren Richtung Kuusamo. Auf dem Weg dahin hat ein Künstler eine Ansammlung von hunderten Gestalten geschaffen, die wie Vogelscheuchen aussehen.


Und dort sind kleine Holzunterstände, in denen ich mir ein Feuer gemacht habe. Um mich zu wärmen.


Und ich bin weiter gefahren, einen Blick auf die Tankanzeige, einen auf die noch zu fahrenden Kilometer. Und deren waren es noch viel, im Tank war nur wenig. Und als ich per Navigation ne Tankstelle gesucht habe, musste ich feststellen, dass erst eine in Kuusamo kommt. Und so habe ich einen meiner Ersatzkanister geopfert, wobei das nicht einfach war, den Kanister ohne Hilfe aus 1 m Höhe abzusetzen. Denn ich stand da oben auf dem hinteren Gestell. Also bin ich mit dem Kanister in der einen Hand herunter gehüpft und natürlich auf dem Arsch gelandet. Im nassen.


Jetzt bin ich etwa 15 km vor Kuusamo und steh allein auf nem kleinen Platz mit einem Restaurant. Natürlich an einem See. Aber jetzt ist mir nicht wie baden. Da es hier Internet gibt schlaf ich hier. Und werde sehen, wie morgen das Wetter wird.....

 
21.06.2011

Wunderbar geschlafen, zeitig auf....


Das Wetter..... Na, es regnet immer noch. Und meine Recherche mit dem alles überragenden iPhone ergab, dass überall im Norden Skandinaviens das gleiche Wetter vorherrscht, eine einfaches ausweichen ist nur ganz in den Süden möglich. Aber das will ich nun doch nicht.


Ich werde hier, zwar nicht auf diesem Platz, sondern einem anderen, doch noch bleiben, da es hier einen wunderbaren Wanderweg gibt, ich glaube, Bärenweg heißt er.


Mir fällt ein, dass ich ja noch was nachtragen muss. Im Eintrag vom 16.06.2011 hab ich das erwähnt:


Wir, also Konstanze und ich, waren auf Safari in der Massai Mara in Kenia. Und die Fahrzeuge, in denen wir gefahren sind, die waren ja alle oben offen. Da dieses Gebiet über 1000 m hoch liegt, haben angenehme Temperaturen so um die 25°C vorgeherrscht. Aber, was ich nicht bedacht habe, ist, dass die Sonne ja trotzdem ne unheimliche Kraft hat. Und ich hab nichts auf meinem Kopf gehabt. Jedenfalls hab ich gemerkt, dass es mir schlecht wurde und ich Fieber bekommen hatte. Was tun? Natürlich zurück ins Camp. Ich allein ohne Konstanze (war ja auch richtig, allerdings nur im Nachhinein betrachtet...). Und dort ging´s erst richtig los. Ich konnte nicht mehr laufen, war schlapp und das Fieber stieg und stieg. Bis über 41°C. Ich wusste nicht mehr wo ich bin, hab gefroren, geschwitzt, gekotzt, alles durcheinander. Und den ganzen Tag und die Nacht gelegen, ich hab nicht mal richtig mitbekommen, dass Konstanze irgend wann wieder da war. Aber am nächsten Tag, da war auf einmal alles wieder gut. Von der Safari.... Mitbekommen hab ich jedenfalls nichts.


Ich werd mich jetzt mal langsam fertig machen, es hat, oh Wunder, auch aufgehört zu regnen. Aber es wird bestimmt gleich wieder losgehen. Also dann, bis später....


Ach so, dass ich es nicht vergesse. Der See, an welchem ich vorgestern genächtigt habe, der liegt nicht an der Grenze zu Lappland. Sondern erst jetzt, in Kuusamo, bin ich an der Grenze zu Lappland, es sind von hier etwa noch 30 km.


Grad fängt es wieder an zu regnen.... Die heutige Route:



Na, egal. Regen oder nicht. Ich bin losgefahren, an Kuusamo vorbei und an den eigentlichen Ausrichtungsort der nordischen Ski WM, Ruka. Das liegt vor den Toren von Kuusamo. Und dort bin ich auf einen immerhin knapp 500 m hohen Berg gestiegen, den Abfahrtshang hoch, und das war weit anstrengender als auf den Ochsenkopf zu steigen.
Trotz Sturm und immer wieder Regen. Von oben hat man einen sehr schönen Blick auf die Gegend. Hier beginnt einer der schönsten Wanderwege Finnlands, die Bärenrunde. Ich wär gern ein Stück dieses immerhin 80 km langen Wanderweg´s gegangen, aber das Wetter war dann doch nicht das richtige. Und eigentlich ist das ne 4 Tage Tour.


Und ich hab endlich einen Bär gesehen. Leider war er in einem Geschäft in Ruka nur in ausgestopfter Form vorhanden, aber immerhin. Und heute habe ich meine ersten Rentiere gesehen, die Herde hat direkt neben der Straße nach Kemijärvi gegrast. Oder Moos gefressen. Was auch immer es war. Leider konnte ich nicht rechtzeitig halten um ein Foto zu machen. Also müsst ihr es mir einfach glauben.


Auf der Weiterfahrt war die Straße auf einmal am Ufer eines See´s zuende, weiter ging´s dann mit der Fähre. Ich ganz allein drauf. Und die Fähren sind übrigens kostenlos.


Und die Straßen... Manchmal ist es so, dass sie wohl nur für mich allein da sind. Kein Auto in meiner oder in der Gegenrichtung. Kilometerlang.


Und das Wetter... Es hat heute nicht durchgängig geregnet, einmal hab ich auch ein Stückchen blauen Himmel gesehen und kurz hat auch die Sonne geschienen. Und jetzt sieht es so aus, dass sich das Regenwetter verzieht. Der Himmel wird immer heller.


Da werd ich gleich mal ein Platzbild machen. Und, wie man sieht, wieder am See. Übrigens hab ich heute im Auto hervorragendes Internet. Und was mach ich grad nebenbei? Das erste mal „Fernsehen“ schauen; Sturm der Liebe.... Manch einer wird jetzt angewidert den Kopf schütteln.... Im einen Mac läuft die Serie, im anderen Mac schreib ich den heutigen Eintrag. Den ich gleich veröffentlichen werde. Und in der Nacht werde ich mal, wenn ich auf sein sollte, ein Bild von der Mitternachtssonne. Sofern sie scheint. Aber es ist taghell in der Nacht, so was hab ich noch nie erlebt.


Morgen werd ich die Stadt anschauen und die Gegend mit dem Rad erkunden. Immerhin ist das jetzt mein erster Aufenthalt in Lappland.


Die Samen, früher als Lappen bezeichnet, leben und sprechen ihre Sprache in Rußland, Finnland, Schweden und Norwegen. Aber ein eigener Staat war es nie, den hatten die Samen nie.


Noch ne Ergänzung: Das Wetter bessert sich zusehend, wenn es so weiter geht, sind morgen keine Wolken mehr zu sehen. Der Blauanteil des Himmels nimmt ständig zu.


Und, da fällt mir noch was ein: Stellt euch vor, vor wenigen Tagen hat mir eine Frau gesagt, dass ich aussehe wie Sir Sean Connery. Stellt Euch das vor!! Ich hab gedacht, ich hör nicht recht. Aber, auf der anderen Seite: Vielleicht hat sie recht?? Je näher ich drüber nachdenke: Ganz bestimmt hat sie recht!!

 
22.06.2011

Tja, umsonst gehofft gestern. Das Wetter war unverändert, Regen. Nichts war´s mit Fahrrad fahren. Also, nicht lange gefackelt und weitergefahren. Jetzt bin ich quer durch Finnland von der russischen Grenze zur schwedischen Grenze gefahren. Richtung Nordwesten. Auf der nachstehenden Karte sind die beiden grauen Linien die Grenzen. Rechts die russische, links die schwedische.




Mittlerweile, bzw. schon gestern, hab ich den Polarkreis überquert. Nach Rovaniemi, der Stadt des Weihnachtsmannes, welche direkt auf dem Polarkreis liegt, wäre ich vielleicht gefahren, wenn ich ein Kind dabei gehabt hätte. Aber ich hab mir das erspart. Denn dieses „Disneyland“ des Weihnachtsmannes ist doch sehr drauf aus, den Besuchern wegen eben dem Weihnachtsmann das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich hab selber damit kein Problem, aber ich wollte es einfach nicht.


Das man immer mehr Richtung Norden kommt, merkt man sehr an der Landschaft. Die Bäume werden kleiner und dünner, die Vegetation ändert sich zunehmend. Etwa 3/4 der Höhe Finnlands hab ich jetzt bereist, in wenigen Tagen werde ich die nächste Grenze überschreiten, entweder zu Schweden oder zu Norwegen. Ich denk mal eher Norwegen.


Ob ich zum Nordkap fahre.... Ich glaube, dass ich zwar weit im Norden die Grenze zu Norwegen passieren werde, aber das Nordkap selber werde ich nicht anfahren. Denn ich will nicht unter dem Meeresspiegel fahren, durch den Tunnel. Ob das was mit Angst zu tun hat. Ich glaube eher nicht. Aber ich stell mir vor, dass ich in diesem Tunnel stehen bleibe.... Und das wär ne Katastrophe. Und das Nordkap selber, das ist nicht so sehr interessant. Und: Mit meinem Fahrzeug kostet der Spaß, die etwa 26 km lange Straße zu benutzen, fast 1.000 Norwegische Kronen. So schlimm ist da nicht, mit allem drum und dran sind so etwa 250 € zu berappen, aber ich weiß nicht, ob das nur ob des Blickes ins Wasser sein soll. Ich werd es mir noch überlegen.Es ist noch genug Zeit bis dahin.


Auch die Gebäude ändern sich in gewisser Weise, vielleicht hängt das aber eher mit der Lage in der heute durchquerten Bergwelt zusammen. Hier gibt es die typischen Häuser mit den Holzschalungen eher weniger, dafür dominieren die Blockhäuser.


Unterwegs gab es Momente, da hat es mal nicht geregnet. Und da hab ich unter anderem eine Wanderung zu den Amethyststeinbrüchen unternommen und auch immer wieder angehalten, um diese Landschaft auf mich wirken zu lassen. Da kommt man sich vor wie ein Schwamm, der statt Wasser die ganzen neuen Eindrücke, die man gewinnt, aufsaugt.


Einiges, was ich in Finnland sehen wollte, hab ich nicht gesehen. Elche, kein einziger ist mir über den Weg gelaufen. Beim fahren hab ich immer nach rechts und links geschaut, nichts war´s. Trotz der Menschenleere. Und Bären.... Und Wölfe... Die muss ich mir dann eben doch wieder im Zoo anschauen. Aber ich habe, denke ich, einen bleibenden Eindruck vom Land, den Menschen in diesem Land und der Natur gewonnen. Und das war (oder ist) gut. Denn auch, oder gerade das wollte ich.


Hier ist es jetzt fast 20.00 Uhr.


Eines, das hoffe ich, noch zu sehen. Die Mitternachtssonne. Die konnte ich nicht sehen, da in den letzten Tagen das Wetter nicht entsprechend war. Aber ich bin ja noch einige Tage im Norden.


Übrigens, die 5.000 km Marke (Fahrtstrecke), die hab ich heute überschritten.


Ich hab mir angewöhnt, unabhängig vom Tachostand, immer dann zu tanken, wenn ne Tankstelle in Sicht ist. Deren gibt es hier im Norden nicht allzu viele, und ich will nicht mal mit leerem Tank dastehen... Beinahe war´s ja schon passiert...


Bis Morgen.....



Ich war grad noch mal draussen. Und hab ein Bild gemacht. Ohne Blitz. Es ist jetzt. 2.30 Uhr am Morgen, bei euch 1.30 Uhr.


Nur dass ihr ne Vorstellung habt, dass es zwar Nacht ist, aber trotzdem taghell ist. Draußen ist eine Ruhe, auch die Vögel schweigen.


Woher wissen die jetzt, wann Tag oder Nacht ist?

 
23.06.2011

Heute Morgen war der Himmel unterteilt in Wolken und blaue Bereiche. Das Wetter ist wieder besser geworden. Und so gehe ich meinen letzten Abschnitt in Finnland an. Der führt mich heute wieder russische Grenze, nach Inari.

Wer oft Kreuzworträtsel löst, der kennt das: Ort und See in Finnland.... Eben Inari. Der Ort selber ist unspektakulär, jedoch hat er ein ausgezeichnetes Samen- Museum. Und das will ich besuchen.



Die Fahrt nach Inarie führt über Pokka dauf direktem Weg dahin. Und bis Pokka, etwa 70 km, ist es eine Sandpiste. Es ist zwar feucht, also es staubt nicht, aber als ich in Inari war und meinen Wagen von hinten angeschaut habe..... Wahrhaftig wie aus der Wüste kommend.


Etwa auf halben Weg kommt
ein wunderschöner Wanderparkplatz. Von dort kann man zu einem „Rentierscheideplatz“ laufen. 6 km hin, 6 km zurück. Und das hab ich gemacht. Durch die Tundra, teils auf Bohlenwegen, immer durch ne Art Moor.


Die Landschaft ist außergewöhnlich. Birken, die sonst als Bäume wachsen, tun
dies hier zum Teil als Strauch. Alle Bäume sind sehr klein und dünnstielig.


Ein großes Areal ist mit hohen Zäunen umgeben, immer wieder nach irgend einem Plan unterteilt, Drinnen gibt es Wege, alles eingezäunt.


Ähnlich wie beim Viehabtrieb von den Almen der Alpen müssen die Rentiere, nachdem sie von den Weiden zusammengetrieben wurden, aussortiert werden; also ihren
Besitzern zugeordnet werden. Und dafür ist dieser Platz gedacht. Hier gehören auch einige Hütten dazu, diese sind jedoch so niedrig, dass ein aufrechtes stehen in diesen unmöglich ist.


Im übrigen hatte ich gehofft, dass ich auf dieser Fahrt Rentiere zu Gesicht bekomme. Hab ich auch, es waren vielleicht insgesamt 10 Stück, sehr weit weg, eines habe ich aufgenommen. Aber auch das war weit weg, der braune Fleck in der Bildmitte, das ist das Rentier. Wirklich!! Weitere Tiere hab ich nicht gesehen. Außer einigen Mäusen, als ich zu diesem Platz gelaufen bin. Und der Weg, dort, wo er durch sandiges Gelände geführt hat, war voller Spuren von Rentieren. Also, es gibt sie.


In Inari bin ich auf den Parkplatz des Museums gefahren und habe dieses ausgiebig besichtigt. Innen und außen, sie haben einen großen Bereich im Wald, in dem alle möglichen Bauwerke und Gerätschaften der Samen zu sehen sind. Das Haus, was ich euch hier zeigen will,
wurde 1950 genau so bewohnt. Es sind oft keine
sehr alten Sachen, obwohl sie und ob ihres Komforts sehr alt vorkommen. Die Samen sind aus den Menschen hervorgegangen, die bereits zwischen 10.000 und 5.000 vor Christi Geburt die nördlichen Regionen Skandinaviens besiedelt haben. Es ist damit ein sehr altes Volk, die sich hervorragend an das Klima und die Natur angepasst haben.


Er war auf jeden Fall sehr interessant, dieser Museumsbesuch, er hat sich gelohnt.


Dann bin ich weiter gefahren Richtung norwegische Grenze, also nach Nordwesten.


Und hier hab ich nochmals an einem sehr schönen Wanderparkplatz angehalten (etwa 10 km vor der Grenze) und mir einen Teil des kleinen
Nationalparkes angeschaut. Um alles zu erwandern benötigt man schon einen ganzen, besser 2 oder 3 Tage.


Ich bin hier noch mal etwa 7 km gelaufen. Da ging es unter anderem Holztreppen hoch und runter, alle sehr gepflegt und in Ordnung.


Dann wieder zum Parkplatz, der voller Pkw´s stand, da hier einige sicherlich Mehrtagestouren  machen und in der Schutzhütte oder auf dem kleinen Zeltplatz übernachten.


Ursprünglich wollte ich noch mal in Finnland übernachten, das hab ich aber dann infolge der Grenznähe zu Norwegen nicht mehr gemacht. Aber ich hab noch mal getankt. Und was eingekauft. Denn Euro, das ist jetzt nicht mehr aktuell, sondern norwegische Kronen. Da muss ich mich erst mal wieder dran gewöhnen. Umrechnen.


Jetzt steh ich etwa 80 km nach der Grenze auf einem Platz in Skoganvarre an einem See (wo sonst). Morgen werd ich dann von hier nach Hammerfest fahren. Die Landschaft hier in der Finnmark, diesem Landesteil von Norwegen, ähnelt natürlich sehr der in Finnland. Auch hier ist Samenland. Das wird sich dann, je näher ich dem Atlantischen Ozean komme, mehr und mehr ändern. Und ich hab immer noch nicht aufgegeben, mal einen Elch oder ne richtige Herde Rentiere aus der Nähe zu sehen... Die gibt´s ja auch zur Genüge in Norwegen und in Schweden.


Das ist nun der Abschlusseintrag über Finnland. Morgen, bzw. vielleicht schon heute beginnt dann eine neue Seite:  Norwegen


Übrigens: Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so weit nördlich (egal ob Europa oder andere Erdteile) wie jetzt. Und, noch was: Jetzt haben wir wieder die gleiche Zeit. Das ist doch was!